Schwenkeinlauf

Ein Schwenkeinlauf kann verwendet werden im Kindesalter,

  • bei einer über mehrere Tage bestehenden Verstopfung mit Stuhlverhalten,
  • bei akuten Bauchkoliken, um dem Patienten eine Erleichterung zu verschaffen,
  • um den Verdacht auf eine akute Appendizitis (Blindarmentzündung) zu erhärten, wenn die Beschwerden nach dem Einlauf nicht geringer werden,
  • um bei einer ärztlich verordneten Entgiftungskur den Darm zu reinigen,
  • um den ständigen Brechreiz bei einem azetonämischen Erbrechen zu unterbinden,
  • als ärztlich verordneter Versuch bei einer akuten Magen-Darm-Erkrankung oder auch bei Masern ein Kind vor der Austrocknung zu bewahren, wenn eine Infusion im Krankenhaus zunächst umgangen werden soll. (Hierzu siehe auch Brech-Durchfall)

Beschreibung

  • Hierzu ist notwendig ein Einlaufgefäß mit Irrigator (immer Sanitätsbedarf, selten in Apotheken vorrätig) und ein Mineralstoffpräparat (z.B.Oralpädon neutral), - nur notwendig bei azetonämischem Erbrechen oder einer akuten Magen-Darm-Grippe.
  • Das Gefäß wird gefüllt mit handwarmem Leitungswasser in dem ein Beutel des Mineralstoffgemisches aufgelöst ist. Die Wassermenge richtet sich nach dem Alter des Kindes 5 - 7 Jahre 200 ml, 8 - 11 Jahre 300 ml, 12 - 14 Jahre 500 ml, Jugendliche und Erwachsene bis 1000 ml.
  • Der Patient legt sich auf die Seite, der Irrigator wird vorsichtig in den Anus eingeführt - weit genug, aber nicht zu weit, weil er sonst an die Darmwand stößt - dann fließt kein Wasser.
  • Das Gefäß wird etwa 75 cm über das Bettniveau angehoben.
  • Die peristaltische Welle zieht sich nach gut zwei Minuten die Flüssigkeit in den Darm hinein. Der Irrigator wird entfernt.
  • Der Patient soll die Flüssigkeit möglichst für 10 min im Darm behalten. Auf dem WC wird dann entweder viel stinkende Flüssigkeit entleert oder der ausgetrocknete Darm hat die gesamte Flüssigkeit aufgesogen. Dieser Vorgang kann mit ärztlicher Rücksprache mehrfach wiederholt werden.